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Futter und Futterergänzungsmittel

Futter und Futterergänzungsmittel

Die Ernährung unserer Papageien liegt in der Hand des Halters.

Bei der Ernährung unserer Heimvögel sollte man besonders darauf achten, dass die Tiere zum einen ausgewogen ernährt werden, zum anderen, dass sie nicht überfüttert werden.

Sinnvolle Ernährung ist wichtig zur optimalen Versorgung des Vogels und  zur Vorbeugung  gegen Fettleibigkeit / Übergewicht.

   

Übergewicht              

·           entsteht durch  zu fette Nahrung

·           ist Ursache für  eine Reihe von schwerwiegenden    
      Erkrankungen( z.B. Lebererkrankungen )    

·         → Folge von Übergewicht ist mangelnde Bewegung

·         → mangelnde Bewegung führt zu  Leber- / Nieren- und Herz- Kreislaufproblemen        

 

 

 

Kontrolle des Ernährungszustandes durch :

·         regelmäßiges wiegen

·         Betrachten der Brustmuskulatur

·         Betrachten des Körperumfangs

regelmäßiges Wiegen ist ebenfalls  wichtig um Gewichtsverlust festzustellen.
Starke Gewichtsschwankungen sollte man im Auge behalten, bzw. mit dem Tierarzt besprechen !

 

Faustregel  zur Berechnung der Futtermenge :  

Loro Parque - Regel

Futtermenge ( Körner bzw. Pellets )  = 5% des Körpergewichtes 

(z.B. Graupapagei mit  500 g Körpergewicht  → erhält 25 g Körnerfutter
 Ara mit 1200 g Körpergewicht  → erhält 60 g Körnerfutter )

zusätzlich hierzu wird Obst und Gemüse gereicht.

 

Wiegt man die errechnete Körnerfuttermenge wird man feststellen, dass die Futtermenge sehr gering ist . Wahrscheinlich füttert jeder Halter zu viel an Futter, d.h. auch zuviel an Energie und Fett, wodurch es  wiederum zum Übergewicht kommen kann.

 

Erhält der Vogel lediglich die geringe Futtermenge , wird er alle Körner fressen um satt zu werden, und hat nicht die Möglichkeit zu selektieren.

Sobald  das Futterangebot zu groß ist, wird er aussuchen, was ihm am besten schmeckt  
( dies sind natürlich die fetthaltigsten Samen ) und wird die anderen liegenlassen 
  keine ausgewogene Ernährung / Gefahr von Übergewicht !

 

 

                           

 verschiedene  Arten von Futter :

1.      Körnerfutter :

·         in keiner Futterkomponente ist die komplette Bandbreite an Mineralien, Vitaminen, Eiweiß und Kohlenhydraten enthalten

·         wichtig bei der Fütterung mit Körnern ist, dass man auf die Bedürfnisse der Papageien achtet; so brauchen z.B.  Rosakakadus und Amazonen eine fettärmere Kost als Hyazintharas. Graupapageien benötigen z.B. mehr Kalzium als Amazonen ; ebenso benötigen sie ein energiereicheres Futter  als z.B. Amazonen, die dafür bekannt sind , zur Verfettung zu neigen

·         es gibt keine fertigen Futtermischungen, die speziell auf die Bedürfnisse aller Papageienarten abgestimmt sind, hier ist der  Halter selbst gefragt, die Zusammenstellung für sein Tier zu bestimmen

 

2.      pelletiertes Futter :

hier unterscheidet man Pellets und Extrudate !

Pellets  :

·         verschiedene Getreide-, Saaten- und Nuss-Sorten werden zermahlen und mit Nahrungsergänzungsmitteln vermischt

·         werden durch großen Druck bei niedrigen Temperaturen gepresst

·          sind grober in der Struktur, erscheinen natürlicher

 

       Extrudate :

·         Zutaten werden pulverisiert und bei sehr hohen Temperaturen zu bunten Förmchen zusammengebacken

·         bei  dieser Art der Produktion werden viele Vitamine, Enzyme etc. zerstört. Diese werden nach dem Erkalten zusammen mit Geschmacks- und Farbstoffen wieder aufgesprüht

 

 

Papageien, die als Grundfutter pelletiertes Futter  enthalten benötigen keine zusätzlichen Vitamin- und Mineralstoffpräparate !

 

Pellets / Körnerfutter :

pro Pellets : 

·         Vogel kann nicht selektieren

·         alle Mineralien und Vitamine sind enthalten

·         durch Erhitzen werden alle Keime abgetötet → steril

·         ausgewogene Ernährung

 

kontra Pellets :

·         die genaue Zusammensetzung der Pellets manchmal unklar

·         unnatürliche  Kost für Vögel 

 

Resüme :
Das Nonplusultra der Ernährung gibt es noch nicht – die Mischung machts !

 

3.      Keimfutter :

·         Keimfutter ist nährstoffreicher  , aber kalorienärmer als Sämereien, da der Keimling die im Samen gespeicherten Fette und Kohlenhydrate zum Wachsen benötigt.

·         es kommt der natürlichen  Ernährung von Körnerfressern sehr nahe ( in der Natur werden viele halbreife Samen verzehrt )

·         ist eine gesunde Abwechslung  auf dem Speiseplan

·         bei der Zubereitung von Keimfutter kann man erkennen wie gut die Qualität des Körnerfutters ist. Wenn 80 – 90 % der  Körner einer Sorte beim Keimen aufgehen ist das Futter gut  und frisch;
 ab 50 %  jedoch minderwertig und sollte eigentlich nicht verfüttert werden !

·         geeignet als Keimfutter sind  Einzelsaaten, da alle Samen die gleiche Keimzeit haben; außerdem hat man eine gute Kontrolle  über die Keimfähigkeit der Samen

·         als Keimfutter eignen sich folgende Saaten : Weizen,  Hirse, ungeschälter Hafer oder Nackthafer, Buchweizen, Kanariensaat, Kardi, Mungobohnen, Sonnenblumen und Hanf

·         es gibt auch  vorgefertigte Keimfuttermischungen , die ebenfalls zu  Keimen verwendet werden können

·         Zubereitung :

o   Samen abspülen ( dadurch werden Verunreinigungen entfernt, die ansonsten einen guten Nährboden für Bakterien und Pilze bilden würden )
Samen in eine Schale geben , mit Wasser bedecken und über Nacht
( ca. 8 std.) quellen lassen

o   dann mittels Sieb gründlich abspülen

o   schon jetzt könnte man das Futter verwenden !

o   wenn man die Körner weiter keimen lassen möchte → Körner in einer flachen Schicht ausbreiten, ständig wenden, damit viel Luft an die Körner kommt 

sobald die Keime erscheinen, kann das Futter verfüttert werden

 

 

·        Vorsicht  !!!

o   Hygiene ist beim Keimen sehr wichtig  - Keimfutter ist sehr anfällig für Bakterien und Pilze

o   ständiges Abspülen ist außerordentlich wichtig – ständige optische Kontrolle / Geruchsprobe

o   gutes Keimfutter riecht frischwürzig – verdorbenes Keimfutter riecht muffig und säuerlich

 

 

 

4.      Kochfutter :

·         hier gibt es diverse Kochfuttermischungen im Handel

·         wird von vielen Papageien lieber genommen als Gemüse

·         Kochfutter kann in größeren Mengen zubereitet und dann portionsweise eingefroren werden, oder immer für 1-2 Tage frisch zubereitet werden

·         wichtig : Kochfutter muss 20 – 30 min gekocht werden ! ( um Bakterien abzutöten )

·         Hülsenfrüchte sind sehr eiweißreich, ihr Fettgehalt ist sehr gering

 

was kann noch gefüttert werden :

     Knochen  + gekochte Eier – enthalten viel Eiweiß

was darf auf gar keinen Fall gefüttert werden :

     Avocado – für Papageien  giftig

5.      Obst / Gemüse :

beides sollte auf jeden Fall täglich gefüttert werden – hier muss man ausprobieren, welche Obst- / Gemüsesorten vom Vogel angenommen werden.

Allerdings gilt auch hier – alles in Maßen !

Der Wasseranteil im Obst ist sehr hoch; das bedeutet, dass wenn der Vogel viel Obst isst, auch viel Wasser aufgenommen wird. Das Wasser wird sehr schnell wieder ausgeschieden und dadurch können die Vitamine, die im Obst enthalten sind, gar nicht vom Körper aufgenommen werden. Besser ist, wenig Obst zu einmal - lieber die Portion über den Tag verteilt reichen !

 

 

Futterergänzungsmittel

 

Korvimin – Mineralien und Vitamine  ( Gehalt an Kalzium höher als in Prime, sonst gleich )

 

Prime        - Mineralien und Vitamine

 

Kieselerde -  Federwachstum, Unterstützung der Mauser

Palmöl    enthält eine hohe Konzentration an Provitamin A und Vitamin E

                  regelmäßige Fütterung von Palmöl stärkt das Immunsystem,
                              
 

 

Kalzium – wichtig für Graupapageien, da diese einen höheren Kalziumbedarf haben

 

Mariendistelsamen – zum Schutz der Leber

 

Grit – bei Körnerfütterung ; dient zur Zerkleinerung der Nahrung im Muskelmagen

 

 

 

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